GegenHassimNetz: Netzwerktagung für politische Medienbildung gegen Hass im Netz und Desinformation

Ein Schritt Rich­tung Utopie? Hass­rede im gewalt­freien Raum behandeln

Wie gestal­ten wir wirk­lich sozia­les Handeln? Dieser dring­li­chen Frage widme­ten wir uns bei der Fach­ta­gung „truly social” für poli­ti­sche Medien­bildung gegen Hass im Netz und Desin­for­ma­tion in Magde­burg. Für das Programm hat die GMK als Teil des Netz­werks tones­hift einen Call for Work­shops gestartet.

Ziel des Medi­en­lot­sin­nen-Work­shops ist die Sensi­bi­li­sie­rung für eine empa­thi­sche pädago­gi­sche Arbeit mit Hate Speech, also digi­ta­ler Gewalt. Darin wurde u. a. deut­lich, wie und von wem das Netz als Brenn­glas analo­ger Gewalt­struk­tu­ren genutzt wird. Sophie Weller zeigte auf, wie Hass­rede als ideo­lo­gi­sches Werk­zeug einge­setzt wird und inwie­fern digi­tale und soziale Medien(-Akteure) dafür den idealen Nähr­bo­den bieten. Die teil­neh­men­den Pädagog:innen bekamen Einbli­cke in die viel­fäl­ti­gen und belas­ten­den Erschei­nungs­for­men. Diese finden oft unbe­merkt ihren Weg in die Lebens­welt von Kindern und Jugend­li­chen. Es geht also darum, Sicht­bar­keit zu schaf­fen und die Thema­tik Hate Speech in einer verant­wor­tungs­be­wuss­ten und einfühl­sa­men pädago­gi­schen Dynamik zu thema­ti­sie­ren und aufzu­fan­gen. Der Fokus des Work­shops lag deshalb auf den zentra­len Grund­la­gen für den gewalt­freien pädago­gi­schen Rahmen: Wie wird Aufklä­rung und Sensi­bi­li­sie­rung für einen kriti­schen und abge­grenz­ten Umgang mit Hate Speech umge­setzt, ohne dabei rassis­ti­sche Gewalt und Diskri­mi­nie­rung im Klas­sen­raum zu repro­du­zie­ren? Wie kann es gelin­gen und wer ist dafür verant­wort­lich, den (digi­ta­len) Bystan­der-Effekt aufzu­lö­sen? Dafür setzten sich die Teil­neh­men­den im Work­shop zugleich damit ausein­an­der, wie die Sozia­li­sie­rung eines jeden Einzel­nen die pädago­gi­sche Praxis prägt, welche Verant­wor­tung damit einher­geht und wie ein selbst­re­flek­ti­ver Abstand zur eigenen (Macht-)Position gelingt. 

Entschei­dend ist, die Brisanz der Thema­tik alters­ge­recht, empa­thisch und im Hinblick auf die jewei­lige Gruppe ange­mes­sen zu vermit­teln – und dabei betrof­fene Kinder und Jugend­li­che digital wie analog zu schützen.